Zu Weihnachten gehört ein Weihnachtsbaum! Den Spruch kennst du bestimmt. Von deinen Eltern, Freunden, dir selbst? Der Weihnachtsbaum ist aus Nachhaltigkeitsperspektive allerdings ein wenig in Verruf geraten. Auch in punkto Fairness (Arbeitsschutz, gerechte Löhne) schneidet unsere liebste Weihnachtsdeko nicht gerade gut ab. Hier mal ein paar hard facts, die einen vielleicht doch überlegen lassen, zukünftig auf den guten alten Weihnachtsbaum zu verzichten:
- Grün. Regional. So stellt man sich seinen Christbaum vor. Allerdings kommen rund 10% der hierzulande gekauften Bäume gar nicht von hier, sondern beispielsweise aus Österreich, Ungarn oder Tschechien und haben teilweise weite Transportwege hinter sich.
- Das Saatgut für die Weihnachtsbäume kommt größtenteils aus Georgien und wird dort unter gefährlichsten Bedingungen gewonnen. Die Zapfenpflücker*innen müssen ganz nach oben in die Baumkronen klettern, um die begehrten Samen zu ernten. Und das oftmals ohne sichere Kletterausrüstung.
- Etwa 30 Millionen Bäume werden in Deutschland jährlich verkauft. Die meisten von ihnen stammen aus Plantagen. In diesen Monokulturen wird ordentlich gespritzt, um Schädlinge zu bekämpfen. Aber ob Schädlinge oder Nützlinge, da machen die Pestizide keinen Unterschied. Insekten und andere Tiere sterben, Böden und Gewässer werden verseucht. Hinzu kommt ein enormer Wasserverbrauch. So eine Nordmanntanne (der Weihnachtsbaum-Liebling bei uns in Deutschland) braucht acht bis zehn Jahre, bis sie „ausgewachsen“ ist für den Verkauf. Ein Jahrzehnt Wachstum, um nach vier Wochen weggeworfen zu werden.
Was nun also? Weihnachten ohne Weihnachtsbaum!?
Wem hier jetzt ein eiskalter Schauer den Rücken hinabläuft, der sei entwarnt. Es gibt Alternativen zur klassischen Baumleiche. Viele denken wahrscheinlich sofort an einen Kunstbaum. Plastik statt Nadel? Och nö! So sehen wir das auch. Aber weniger aus ästhetischen Gründen. Ein Plastikbaum ist zwar wiederverwendbar, aber auch nicht die beste Idee. Plastik bleibt Plastik und landet doch irgendwann auf dem Müll. Wie viele andere Plastikprodukte, so kommen die meisten Plastikbäumchen aus Fernost. Das schließt neben dem fragwürdigen Rohstoff lange Transportwege und gegebenenfalls fragwürdige Arbeitsbedingungen mit ein.
- Als Alternative für Menschen mit Balkon oder Garten bietet sich ein Baum im Topf an. Der wartet dann nach den Feiertagen gut gepflegt auf dem Balkon aufs nächste Weihnachten oder kann im Garten ein- bzw. ausgesetzt werden. Auch als Guerilla-Aktion im nahegelegenen Wald denkbar. Hier sollte man aber vielleicht besser vorher mit dem Förster sprechen, bevor nach Weihnachten aus dem Mischwald dann ein Nadelwald wird.
- Wie wäre es damit, einfach einen Weihnachtsbaum zu mieten. Bäume mieten!? Ja, in einigen Städten ist das möglich (vielleicht auch bei dir in der Nähe, einfach mal das schlaue Internet befragen). Gegen eine Mietgebühr leiht man einen Baum und kann diesen nach den Feiertagen wieder zurückgeben. Vorausgesetzt, der Familienhund hat ihn nicht angeknabbert oder die Christbaumkerzen haben sich selbstständig gemacht und die Hälfte der Nadeln abgekokelt.
- Für die Kreativen unter uns, gibt es natürlich auch immer die Möglichkeit, sich den eigenen Weihnachtsbaum zu kreieren. Inspirationen dafür gibt es zuhauf im www. Und auch wir haben da mal was vorbereitet. Die Anleitung für einen blitzschnell gebastelten last-minute-Weihnachtsbaum gibt´s nächste Woche hier im Blog.
Wer sich noch intensiver mit dem Thema Weihnachtsbaum und nachhaltige Alternativen auseinandersetzen will, findet auf den folgenden Seiten weitergehende Infos: