TIPP 25.05.2020: Werde Rosinenflüsterer!

Hast du schon einmal eine Rosine reden hören? Vielleicht denkst du jetzt: „Na klar, ich rede täglich mit meinen Rosinen, wenn ich sie aus dem Müsli picke.“ Vielleicht ist deine Reaktion aber auch eher: „Bitte was, Rosinen machen Geräusche?!“. In beiden Fällen lohnt es sich, folgende Übung einmal auszuprobieren: die Rosinen-Meditation. Eine andere Art der Meditation, ohne Räucherstäbchen und sphärische Musik. Denn es geht darum, die Rosine mit allen Sinnen zu erkunden. Also los, werde Rosinenflüsterer*in!

 

Du brauchst:

Eine Rosine

 

Und so geht´s:

  1. Sehen: Nimm die Rosine in die Hand. Stell dir vor, du hast vorher noch nie eine Rosine gesehen. Wie sieht sie aus, welche Farbe hat sie, welche Form, welche Oberfläche? Was passiert, wenn du sie gegen das Licht hältst, verändert sich die Farbe? Kannst du womöglich weitere Farbtöne erkennen?
  2. Riechen: Halte die Rosine an die Nase. Wonach riecht die Rosine? Oder riecht sie für dich nach gar nichts? Ändert sich deine Wahrnehmung, wenn du die Augen dabei schließt und dich nur auf das Riechen konzentrierst?
  3. Fühlen: Drehe die Rosine zwischen den Fingern. Wie fühlt sie sich an, was können deine Fingerkuppen erspüren? Wie ist die Oberfläche beschaffen?
  4. Hören: Ja, wirklich! Halte die Rosine an dein Ohr. Kannst du schon etwas hören? Drücke die Rosine mal zusammen oder schiebe sie mit den Fingerspitzen hin und her. Wie hört sich so ein Rosinengeräusch an?
  5. Schmecken: Wenn du keine Rosinen magst, kannst du an dieser Stelle aus der Übung aussteigen. Oder du machst aus der Rosinen-Meditation eine Gummibärchen-Meditation 😉 Führe die Rosine zum Mund. Streiche sanft mit ihr über deine Lippen. Fühlt sich das anders an, als wenn du die Rosine mit deinen Fingern fühlst? Berühre die Rosine mit der Zungenspitze. Wie fühlt sich das an? Dann lege die Rosine auf deine Zunge. Merkst du, wie sich langsam etwas von dem Geschmack der Rosine in deinem Mund ausbreitet? Beginne, die Rosine mit der Zunge im Mund herumzubewegen, du kannst sie lutschen, hin und herschieben…beginne dann, die Rosine langsam zu kauen. Wie fühlt sich die Rosine beim Kauen an? Wie schmeckt sie, anders als sonst? Kannst du verschiedene Geschmacksnuancen wahrnehmen? Lass dir Zeit, die Rosine vollkommen auszukosten, bevor du sie runterschluckst.
  6. Nachspüren: Bevor du gleich wieder aufspringst, atme nochmal tief durch und denke kurz nach. Wie war diese spezielle Art der Meditation für dich? Wie hat es sich angefühlt, so bewusst zu essen?

 

Tipp: Du kannst die Rosinen-Meditation immer mal wieder im Alltag machen. Vor allem dann, wenn es gerade hektisch und laut um dich herum ist. Dann hilft dir diese Übung, abzuschalten und runterzukommen.

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