Am vergangenen Wochenende war es endlich soweit: die erste offizielle Begehung unseres neuen Schreberjugend-Wanderwegs. Gemeinsam mit unseren Freunden von der Wanderjugend ging es am Samstag auf etwa 12 Kilometern von Lichtenrade in Richtung Teltow, zum Sonnenhaus der Schreberjugend Berlin. Auf dem Weg legten wir einen Zwischenstopp bei der Naturschutzstation Marienfelde ein. Naturranger Björn Lindner erzählte uns von der umweltpädagogischen Arbeit, während wir eine kleine Tour übers Gelände machten und wir durften dem Stationswildschwein Borsti beim Wühlen zuschauen.
Weiter ging es immer entlang der ehemaligen Grenze zwischen Westberlin und DDR. Unser erster Schreberjugend-Wanderweg verläuft in großen Teilen auf dem Berliner Mauerweg und so gab es auch geschichtlich eine Menge zu lernen. Wir kamen immer wieder an Info-Tafeln vorbei und auch von unseren Wanderführer*innen Erik und Laura aus der Geschäftsstelle gab es den ein oder anderen inhaltlichen Input. Unser nächster Abstecher führte uns über den Trümmerberg Lichtenrade zu einer kleinen Mittagspause im Café mit Heißgetränken und Kuchen. So gestärkt lief sich der Rest des Weges quasi wie von allein.
Im Sonnenhaus wurden wir mit Lagerfeuer und warmer Suppe begrüßt und bekamen gleich eine Führung mit Highlight Ziegenmelken. Die Milch wurde auch gleich im Anschluss verköstigt. Aufgewärmt und gesättigt ging es zum letzten offiziellen Teil des Tages, der es nochmal in sich hatte. Erik hatte für uns einen Workshop zum Thema extreme Rechte und Klimawandel vorbereitet – kein leicht verdauliches Thema, dem wir uns in den darauf folgenden zwei Stunden annäherten.
Gefüllt mit vielen neuen Eindrücken, die wir auf dem Weg gesammelt hatten und einer Menge Informationen aus dem Workshop ging es zurück in die Stadt, wo wir den Tag bei leckerem sudanesischem Essen ausklingen ließen und dann müde und glücklich ins Bett fielen.
Sonntag war nicht nur Abreisetag, davor gab es auch noch ein bisschen Kultur in Form von einer Streetart-Tour mitten durch Berlin. Hier durften selbst langjährige oder Ur-Berliner die Stadt aus einem neuen Blickwinkel sehen und lernen, dass vieles, was gemeinhin als Vandalismus gilt, Kunst mit politischem Hintergrund ist. Es gab so einiges zu entdecken und gerade wir Städter gehen nun bestimmt mit offeneren Augen durch unseren Kiez.
Vielen Dank allen Teilnehmer*innen, Köch*innen, Mitarbeitenden aus dem Sonnenhaus und unserer Tour-Guide Daphna! Und natürlich ein herzliches Dankeschön an die Wanderjugend – hoffentlich bleibt das nicht die letzte gemeinsame Aktion!