Deutsche Schreberjugend: Geschlossen gegen Rassismus – nicht nur am heutigen Tag!

Zum internationalen Tag gegen Rassismus möchten auch wir erinnern, mahnen und hoffen, sowie auf die Opfer von rassistischer Gewalt und Diskriminierung aufmerksam machen. Gerade erst haben wir den Gedenktag für die Opfer des grausamen Anschlags in Hanau am 19.02.2019 hinter uns gebracht. Trotz der medialen Aufmerksamkeit, die solche Gedenktage regelmäßig erfahren, wird struktureller Rassismus in unserer Gesellschaft immer noch unterbewertet und rassistisch motivierte Straftäter*innen und Straftaten bagatellisiert. Rechtsterroristisch motivierte Waffen- und Munitionsdiebstähle bei und von Militär und Polizei werden erschütternderweise juristisch als bloße Verstöße gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz bewertet und mit Bewährungsstrafen geahndet. Gefährdet sind ja wieder einmal nur unsere als „die Anderen“ markierten Mitmenschen.

Wir als Schreberjugend sind froh sagen zu können: wir wünschen uns eine andere Gesellschaft! Wir stehen für Vielfalt in unseren Bildungsangeboten und unserer Mitgliederbasis. Antirassistische und antifaschistische Jugendarbeit verstehen wir als integralen Bestandteil und als Querschnittsaufgabe unserer Arbeit als Jugendverband. Nicht nur aus diesem Grund unterstützen wir die Arbeit des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit (IDA) als Mitglied und nehmen regelmäßig, bspw. für unsere JuLeiCa-Schulungen, die Expertise der Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) in Anspruch.

Intersektionalität ist unsere Antwort auf Integrationsdruck und Ausgrenzung. Wir halten die Auseinandersetzung mit Diversität und Identität in unseren Strukturen für wichtig und thematisieren Unterschiede, wo Menschen das Bedürfnis dazu haben. Wir versuchen aber nicht Unterschiede unser Zusammenleben bestimmen zu lassen, sondern dekonstruieren Mauern in den Köpfen und suchen zusammen das Vereinende, das Gemeinsame und die Gemeinschaft. Dort wo dieser Gemeinschaft strukturelle Hindernisse entgegenstehen, kämpfen wir solidarisch für mehr Miteinander und stellen uns gemeinsam gegen Diskriminierung und hinter die Opfer und ihre Perspektiven.

Diese Werte haben wir im Zuge unserer Mitgliederversammlung gestern noch einmal in Form des einstimmig beschlossenen Positionspapiers „Für Vielfalt einstehen, Rechtspopulismus verurteilen“ betont, welches ihr hier einsehen und herunterladen könnt.

Die internationalen Wochen gegen Rassismus sind noch nicht vorbei! Ihr wollt noch an Aktivitäten teilnehmen oder euch informieren, welche Angebote überhaupt existieren? Dann schaut bei der Stiftung für die internationalen Wochen gegen Rassismus vorbei, dem Planungs- und Koordinationsbüro der jährlichen UN-Wochen gegen Rassismus in Deutschland.

Mehr Informationen zu rassismuskritischer und -bewusster Bildungsarbeit im Bereich Natur- und Umweltschutz, sowie dazu, wie ihr nationalistische und völkische Tendenzen im Naturschutz erkennen könnt, erhaltet ihr bei FARN, der Fachstelle der Naturfreundejugend und Naturfreunde Deutschlands.

Der IDA e.V. bietet neben Infomaterial und Fachbeiträgen zur den Themen Rassismus(kritik), Rechtsextremismus, Antisemitismus, rassismuskritische oder interkulturelle Öffnung, Diversität, Diskriminierungskritik und Migrationsgesellschaft in der Vielfalt-Mediathek auch einige Inspirationen zum Umgang mit der Thematik in der Bildungsarbeit an.

Wie ihr auf rassistische Äußerungen oder einen unsensiblem Umgang mit dem Thema im Umfeld eurer Arbeit reagieren könnt erfahrt ihr bspw. auch in den Workshops der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus, die ihr mitunter kostenfrei buchen könnt. Dort bekommt ihr außerdem Hilfe, wenn ihr in eurem Verband oder Verein eine klare Position im Umgang mit dem Themenfeld erarbeiten und beschließen möchtet.

Bildrechte: Titel – Foto von Kelly Lacy von Pexels; Oben Links – Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus

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