Mit Entsetzen müssen wir feststellen: es gibt wieder einmal Krieg in Europa; schlimmer noch, es ist wieder einmal Nationalismus, der diesen Konflikt im Osten Europas befeuert. Wieder einmal kommt es zu Flucht und Vertreibung, wieder einmal wird jungen Menschen ihre Zukunft gestohlen, wieder einmal sterben in Europa Zivilist*innen und Kinder einen gewaltsamen Tod.
Die Schreberjugend stellt sich solidarisch an die Seite der Menschen in der Ukraine, die seit Langem in ständiger Ungewissheit ob des Ausmaßes der kommenden russischen Aggression leben müssen. Weder teilen wir die Äußerung des russischen Präsidenten, die Ukraine habe keine eigene Geschichte, sei keine Nation und kein eigener souveräner Staat, noch hielten wir dies für eine angemessene Rechtfertigung für eine Anerkennung der Unabhängigkeit ostukrainischer Gebiete oder gar einen Einmarsch in die Ostukraine. Vielmehr bedient Putin mit derartigen Äußerungen selbst geschichtsrevisionistische, nationalistische und chauvinistische Ressentiments gegenüber dem ukrainischen Volk, die er an anderer Stelle ebenjenem unterstellt, um sein eigenes militärisches Eingreifen im Donbass zu legitimieren. Für uns ist klar: die territoriale Integrität der Ukraine, ihre Souveränität und ihre Staatlichkeit können nicht der Willkür eines russischen Autokraten unterliegen. Als demokratischer, freiheitlicher und pluralistischer Staat obliegt die Zukunft der Ukraine allein dem Willen des ukrainischen Volks, zu dem Ukrainer*innen und Tatar*innen genauso gehören wie Russ*innen, Moldauer*innen und viele weitere Minderheiten. Wir stehen geeint und entschlossen hinter der Idee der Selbstbestimmung der Völker, der internationalen Solidarität mit Unterdrückten und der friedlichen und gewaltlosen Lösung internationaler Konflikte.
Wir fordern daher insbesondere die russische Seite dazu auf an den Verhandlungstisch zurückzukehren, die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine zu respektieren und die gemeinsame europäische Geschichte friedlich und solidarisch fortzuschreiben. Wir rufen alle Konfliktparteien dazu auf, den jungen Menschen in Osteuropa und darüber hinaus eine Perspektive auf ein friedliches Aufwachsen in Freundschaft mit ihren Nachbar*innen zu ermöglichen und sie nicht, wie so viele Generationen junger Menschen vor ihnen, einen sinnlosen Tod auf den Schlachtfeldern Europas sterben zu lassen.
Horrified by the current events we have to note: once again there is war in Europe; and even worse, once again it is nationalism that fuels this conflict in the east of Europe. Once again there is flight and displacement, once again young people are robbed of their future, once again civilians and children are dying a violent death.
Schreberjugend stands in solidarity with the people of Ukraine, who long-since have had to live in uncertaintanty in regards to the extent of the coming Russian aggression. Neither do we agree with the statements of the Russian president, according to which Ukraine had no own history, was no nation and was no sovereign country, nor would we acknowledge this as a justification for the recognition of independence of territories in the east of Ukraine or even an invasion of such territories. We rather believe that such statements show Putins own revisionist, ahistoric, nationalist and chauvinist ressentiments against the Ukrainian people; the same ressentiments that he accuses the Ukrainian people of to justify his military involvement in the Donbass region. For us it is clear: the territorial integrity of Ukraine, her sovereignty and statehood can not be subject to the despotism of a russian autocrat. As a democratic, liberal and pluralist country the future of Ukraine lies solely in the hands of the Ukrainian people, which Ukrainians and Tartars are just as much a part of as Russians, Moldovans and other minorities. We stand united and determined behind the ideas of self-determination of the peoples, of international solidarity with the oppressed and of the peaceful resolution of international conflicts.
Thus we call for the Russian side specifcally to return to peaceful negotiations, to respect the sovereignty and territorial integrity of Ukraine and to continue writing our common European history in peace. We furthermore call on all parties of the conflict to allow for young people in eastern Europe and beyond to grow up in peace and friendship with their neighbours and to prevent letting them die a futile death on the battlefields of Europe, like so many generations before them already had to do.