Vom 08.03.19 bis zum 09.03.19 haben wir am Bundeskongress politische Bildung 2019 in Leipzig teilgenommen. Das diesjährige Thema war „Was uns bewegt! Emotionen in Politik und Gesellschaft“; durchaus aktuell, aber auch ein Thema, dem in der politischen Bildung bislang wenig Beachtung geschenkt wurde.
Trotz der Subjektivität der Thematik ist nicht erst seit der massenhaften Präsenz emotionalisierter Einflussnahme in den sozialen Medien klar, dass Emotionen Teil der politischen Bildungsarbeit sein müssen. Auch wenn in Deutschland – vermutlich auch vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit zwei sehr ideologisierten politischen Systemen – ein eher rationalisierter Politikstil Einzug gehalten hat, müssen wir uns eingestehen, dass Politik ohne Emotionen quasi menschenunmöglich ist. Emotionen sind ebenso menschlich, wie der Wille Gesellschaft zu gestalten, Politik zu machen. Politische Bildung kann und sollte daher junge Menschen befähigen, ihre Emotionen zu reflektieren, ihnen da wo möglich zu folgen und zu trauen, und diese wo nötig hintenanzustellen, um Kompromisse zu finden und auf die Emotionen anderer einzugehen.
Der Bundeskongress politische Bildung gab uns unter anderem Einblick in die künstlerische Auseinandersetzung mit politischen Themen und in die Arbeitsweise des leipziger Jugendparlaments. Außerdem übten wir in Workshops die Inszenierung von Räumen politischer Bildung ganz praktisch und diskutierten den Umgang mit der Vereinnahmung stadtpolitischer Themen durch (rechts-)populistische Gruppierungen. Letzteres war für uns natürlich auch vor dem Hintergrund der Kämpfe um städtisches Grün in den Ballungszentren, wie beispielsweise der drohenden Schließung des Kids-Kiez-Gartens der Schreberjugend Berlin, sehr aktuell.
Alles in allem ein sehr spannendes Wochenende mit viel interessantem Input. Wir freuen uns schon darauf, Euch an den Ergebnissen teilhaben zu lassen.