Position zum Krieg in der Ukraine

Mit Fassungslosigkeit und Entsetzen verfolgen wir die Geschehnisse, die durch den von Russland initiierten Krieg gegen die Ukraine ausgelöst werden. Unser Mitgefühl ist bei allen Menschen, die Opfer eines wahnsinnigen Krieges werden, den sie nicht verschuldet haben. Ganz besonders aber bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen.

Als Jugendverband, dessen zentrale Werte aus einem friedlichen Miteinander aller Menschen, gegenseitiger Verständigung und der internationalen Zusammenarbeit bestehen, verurteilen wir den Krieg und rufen zu einem sofortigen Ende der Kampfhandlungen auf.

Die weitreichenden Folgen des Krieges sind gerade für junge Menschen hierzulande nicht absehbar. Damit folgt nach der Klimakrise und der Coronapandemie die dritte große Herausforderung, die besonders Kinder und Jugendliche nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft mit hoher Sicherheit schwer treffen, wenn nicht sogar nachhaltig traumatisieren wird.

Hilflosigkeit, Ohnmacht und Ausgeliefertsein nehmen als Gefühle zunehmend Raum ein und prägen das Denken, Fühlen und Handeln der jungen Generation. Unser Bestreben, unser Ziel und unsere Aufgabe muss es sein, diese Herausforderung anzunehmen und die jungen Menschen in der Bewältigung ihrer Erfahrungen bestmöglich zu unterstützen.

In den folgenden Feldern und Bereichen sehen wir Möglichkeiten, konkret und wirkungsvoll zu handeln:

  • Junge Menschen, Kinder und Jugendliche stärken und gegen die Herausforderungen wappnen. Dazu gehört – neben der Möglichkeit, Ängste in geschütztem Rahmen kommunizieren zu können – auch die Ermöglichung von Auszeiten.
  • Internationale Kontakte in die vom Krieg betroffene Region aufrechterhalten und stärken. Unsere Partner vor Ort unterstützen und ihnen eine Stimme geben.
  • Teamende darin schulen und fortbilden, mit den Ängsten und Befürchtungen von Kindern und Jugendlichen angemessen und kompetent umzugehen.
  • Angebote im Rahmen von Freizeiten und Jugendfreizeiteinrichtungen für junge Geflüchtete öffnen und die durchführenden Untergliederungen durch Dolmetschende etc. unterstützen.
  • Geeignete pädagogische Arbeitsmaterialien, die sich dem Thema Krieg und Vertreibung widmen, erstellen und entsprechende Formate für Teamende und ehrenamtlich Aktive entwickeln und umsetzen.
  • Gruppen und Vereine in den Untergliederungen bei der Einbindung von Geflüchteten in die verbandlichen Gruppen und Strukturen unterstützen.

Das ehrenamtliche Engagement der unzähligen Teamenden und Gruppenleitenden bildet die Voraussetzung, um Kindern und Jugendlichen neue Perspektiven und Stärken aufzuzeigen, damit sie mit den Ereignissen der Gegenwart zukünftig umgehen können. Hierfür müssen aber auch die Rahmenbedingungen seitens der Politik gewährleistet werden. Eine verbindliche und zuverlässige Unterstützung und Mitarbeit der Politik ist hierbei obligatorisch. Dies beinhaltet, dass Forderungen seitens der Politik an die Träger der Kinder- und Jugendarbeit auch mit genügend finanziellen Mitteln unterstützt werden. Betrachtet man die letzten zwei Jahre und die derzeitigen Ereignisse, so besteht diesbezüglich großer Optimierungsbedarf.

Alle Investitionen, die heute nicht für die Kinder- und Jugendarbeit bereitgestellt werden, werden uns in den nächsten Dekaden in vielerlei Hinsicht vor neue Probleme stellen.

Dem müssen wir gemeinsam mit der Politik entgegenwirken.

Als Jugendverband werden wir alles in unserer Macht Stehende tun, um auch in dieser Krise junge Menschen zu unterstützen und unserem Auftrag und unserer Verantwortung für die kommenden Generationen gerecht zu werden.